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Sitz der Deutschen Esperanto Bibliothek
Deutsche Esperanto-Bibliothek Aalen
Bestandsbeschreibung

Bestandsbeschreibung  —  (Stand: 1.1.1996)  —  Infos zur Bestandsgeschichte

Die Deutsche Esperanto-Bibliothek umfasst mindestens 15000 bibliographische Einheiten. Davon sind ca. 200 vor 1900, weitere ca.1500 im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erschienen. Da die Esperanto-Bewegung erst seit 1887 existiert, sind auch die im frühen 20. Jh erschienenen Werke zum historischen Bestand zu zählen. Neben Werken in Esperanto sind auch zahlreiche in anderen Sprachen vorhanden.
Die Bestände sind nach der internationalen Dezimalklassifikation aufgestellt, ergänzt durch die Untergliederung für Esperanto als Sprache und Bewegung nach Montagu C. Butler.
Von den Vorläufern des Esperanto sind 11 Bände vorhanden, darunter Johann Joachim Bechers Character pro notita linguarum (1661), György Kalmars Regeln zur allgemeinen Sprache (1774), James B. Monboddos Vom Ursprung der Sprache (1785), Hildegard von Bingens Lingua ignota (nur als Kopie vorhanden), ebenso die relevanten Titel von Decartes, Leibniz und Comenius. Das Volapük des badischen Prälaten Johann Martin Schleyer ist mit 21 Titeln vertreten (Wörterbücher, Lehrbücher, Polemik).
Aus der Anfangszeit des Esperanto besitzt die Bibliothek nur wenige Orginale, so Ludwig Lazarus Zamenhof, Dua Libro (1888) und L. Einstein, La internacia lingvo (1888). Doch sind alle Schriften Zamenhofs und sämtliche bis 1896 erschienenen 118 Titel in und über Esperanto in der neuen japanischen orginalgetreuen Gesamtausgabe von Ito Kanzi wieder zugänglich, von der bisher 36 Bände vorliegen.
Lehrbücher sind in vielen Sprachen vorhanden, u. a. in Deutsch (220 Bände), 46 verwenden nur Esperanto, 16 Englisch, 12 Französisch.
Daneben stehen 63 Bände mit anderen Unterrichtssprachen (Niederländisch, Italienisch, Ungarisch, Türkisch, Tschechisch, Polnisch, Ladinisch, Latein, Finnisch, Japanisch, Lettisch, Litauisch, Armenisch, Griechisch, Spanisch, Rumänisch, Russisch, Hebräisch und Jüdisch-Spanisch).
Dazu kommen 48 Grammatiken, die umfangreichsten nur auf Esperanto, ferner 27 Bände zu Etymologie und Ortographie.
Einsprachige Wörterbücher (12) stehen neben zwei- und mehrsprachigen (175), davon allein 69 deutsche, unter ihnen Deutsch-Esperanto von Paul Christaller (1923). Das einsprachige Plena Vortaro de Esperanto von Grosjean-Maupin ist in zahlreichen Auflagen vorhanden.
355 Bände befassen sich mit der Esperanto-Bewegung, den verschiedenen Organisationen, die zusammen mit den Nichtorganisierten das soziale Kollektiv darstellen, das die Sprache ohne eigentliches Territorium trägt.
Den theoretischen Grundlagen und Weiterentwicklungen widmet sich die Interlinguistik (40 Bände). Zu konkurrierenden Projekten und zur Kritik an den sprachlichen Details liegen 169 Bände vor, darunter 65 über Ido und 24 über Occidental-Interlingue.
Übersetzungen:
Im Unterschied zu den historischen Sprachen ist Esperanto nicht als mündliche Sprache, sondern auf der Basis von Texten entstanden. Schon das erste Buch enthielt neben Übersetzungsproben aus der Bibel und aus Heine-Gedichten auch Orginalverse von Zamenhof.
Gedichtsammlungen und Theaterstücke, orginal verfasst, erschienen in beträchtlicher Zahl; die Bibliothek besitzt davon 71 Titel. Romane und Kurzgeschichten samt Reden und Briefsammlungen sind mit 136 Bänden vertreten.
Um die Leistungsfähigkeit der jungen Sprache zu erproben und zu erweitern, spielten literarische Übersetzungen eine große Rolle - z. B. Shakespeares Hamlet (1894), Homers Ilias (I-IV. 1897), Goethes Iphigenie (1907), das Neue Testament (1912) und die gesamte Bibel (1926).
Vorhanden sind Übersetzungen aus folgenden Sprachen bzw. Sprachgruppen: Deutsch (117), Englisch (82), Niederländisch (41), Ungarisch (29), Finnisch, Estnisch, Lettisch, Litauisch, Jiddisch, Armenisch, Bengalisch, Sanskrit, Hebräisch (zusammen 21), Japanisch (18), Chinesisch (5), Französisch (86), andere romanische Sprachen ausschließlich Latein und Altgriechisch (41), skandinavische (33) sowie slawische Sprachen (138).
Bei den Sachbüchern wird nicht zwischen Übersetzungen oder Orginalen unterschieden. Sie gliedern sich in Allgemeine Grundlagen und Bibliographien (36 Titel), darunter die Bibliografio de Esperanto von Petro Stojan (1929); Philosophie und Theologie (156 Titel), darunter Leibniz Monadologio, Kants Al eterna paco, Luthers Kleiner Katechismus, Thomas a Kempis Imitado de Kristo, päpstliche Enzykliken, die Bibel, Bhagavad Gita, Abdul Baha; Politik und Gesellschaft (105 Titel), darunter Herzls La juda sxtato sowie Schriften von Bertha von Suttner, Kropotkin, Lenin und Henri Dunant.
Zu Mathematik, Physik und angewandten Naturwissenschaften sind 102 Titel vorhanden, zu Musik und Kunst 72.
Die populärwissenschaftliche Einführung in die Rundfunktechnik von E. Aisberg, original auf Esperanto verfasst, wurde aus dem Esperanto in andere Sprachen übersetzt und erschien auch bulgarisch, estnisch, deutsch, französisch, griechisch, hebräisch, ungarisch, italienisch, lettisch, litauisch, portugisisch, rumänisch, russisch, slowenisch, englisch, spanisch, niederländisch, norwegisch, polnisch, tschechisch und chinesisch.
Reiseführer und Beschreibungen von Städten und Regionen in aller Welt liegen in 140 Bänden vor, Bibliographien und Geschichtliches in 53, darunter die mehrbändige Weltgeschichte von Haefker, Jarmiloj pasas, 1930 original auf Esperanto erschienen.
Bei den Zeitschriften aus den frühen Jahren des Esperanto bestehen Lücken.
Vorhanden sind 566 Titel, dazu 22 in Ido. Vollständig vorhanden sind Internacia scienca Revuo (1904-1922), La Revuo (Hachette, 1906-1913), Germana Esperantisto (1905-1935), Rund um die Welt (1911-1914), Dia Regno (ab 1908), Heroldo de Esperanto (ab 1925), Literatura Mondo (1922-1926, 1931-1938; das letzte Heft fehlt), La Bela Mondo (1908-1909), Kristana Revuo (1927-1939). Die älteste Esperanto-Zeitschrift La Esperantisto (Nürnberg 1889-1895) ist im Nachdruck (Hildesheim 1988) zugänglich. Zum SeitenAnfang!

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·um·11/01/10·19h11 ·
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